Städte Islands

Bekannteste Stadt Islands ist die Hauptstadt Reykjavík, in deren Einzugsgebiet über 200.000 Einwohner und damit die meisten Isländer leben. Das Statistikbüro Islands führt weitere 115 Orte, von denen allerdings nur 33 über 1.000 Bewohner haben. Einige Gehöfte sind zudem keiner städtischen Siedlung zugeordnet. Administrativ ist Island in Gemeinden eingeteilt, deren Zahl seit Jahrzehnten auf Grund der Landflucht weiter abnimmt. Mit Stand 2013 gibt es auf Island 74 administrative Gemeinden.

Reykjavík ist das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum Islands. Neben Nationalmuseum, Nationalgalerie, drei Hochschulen, Konzerthaus und der auffallenden Hallgrímskirkja finden sich in Reykjavík ebenfalls das Althing (isländisches Parlament) sowie die Botschaften. Auch der Staatspräsident hat seinen Sitz in der Hauptstadtregion. Reykjavík ist weltweit die nördlichste Hauptstadt und unterhält Städtepartnerschaften u. a. zu Helsinki, Kopenhagen, Oslo, St. Petersburg und Stockholm. Im Südwesten Reykjavíks, etwa 50 Kilometer entfernt, findet sich die Hafenstadt Keflavík mit dem internationalen Flughafen Leifur Eiríksson.

Die Gemeinde Árborg liegt südöstlich von Reykjavík entfernt und hat knapp 8.000 Einwohner. Mit einem Fischerhafen ist die kreisfreie Stadt ein wichtiges Handelszentrum der Region. Zahlreiche Bewohner pendeln täglich zwischen Árborg als Wohnort und Reykjavík als Arbeitsort.

Im Norden Reykjavíks liegt Borgarbyggð, eine Gemeinde mit knapp 4.000 Einwohnern. In dieser Gemeinde sind auch die Wirtschaftshochschule Háskólinn á Bifröst sowie die Landwirtschaftshochschule beheimatet. Die Region um Borgarbyggð ist vor allem durch ein Lavafeld, mehrere Wasserfälle und eine Vielzahl von heißen Quellen bekannt.

Auf den Westfjorden Islands liegt Ísafjörður ("Eisfjord") mit etwa 3.000 Einwohnern. Der Ort ist Teil der Stadtgemeinde Ísafjarðarbær und stellt das wirtschaftliche und administrative Zentrum der Region dar. Ísafjörður liegt auf einer Sandbank, die über die letzten Jahrhunderte immer wieder aufgeschüttet wurde. Während der Ort in der Vergangenheit eher isoliert war, ist er heute größter Standort der Shrimps-Fischerei und bekannt für das älteste Haus Islands (erbaut 1734). Jährlich findet in Ísafjörður das "Aldrei fór ég suður" statt, ein weltweit bekanntes Festival für alternative Musik.

Im Norden Islands finden sich die Städte Sauðárkrókur und Akureyri mit ca. 2.500, bzw. 17.500 Einwohnern. Während die Bevölkerung von Sauðárkrókur hauptsächlich in Fischfang, Fischverarbeitung, Pferdezucht und Handel tätig ist, bildet Akureyri als viertgrößte Stadt Islands das wichtigste Dienstleistungszentrum im Norden des Landes. Die Stadt liegt nur etwa 50 Kilometer südlich des Nördlichen Polarkreises und ist beliebter Ausgangspunkt für touristische Erkundungen. Der See Mývatn, die Insel Grímsey sowie die Wasserfälle Aldeyjarfoss und Goðafoss sind nur unweit entfernt.

Die Gemeinde Fljótsdalshérað im Osten ist mit 8.884 km² die flächenmäßig größte Gemeinde Islands, hat jedoch nur etwa 3.600 Einwohner. In Fljótsdalshérað finden sich Islands größter Wald, die Gemeinde grenzt im Süden an den Vatnajökull, den größten Gletscher Islands.