Wetter und Klima in Island

Geysier

Ganz so eisig, wie es der Name verspricht, ist es auf Island, dem „Eis-Land“, nicht. Das ozeanisch kühle Klima beschert der Insel ein recht mildes Wetter, was für diese Breitengrade eher untypisch ist. Grund hierfür ist der Irmingerstrom, ein Zweig des Golfstroms. Der Irmingerstrom mit einer durchschnittlichen Temperatur von etwa fünf Grad Celsius versorgt den Südwesten des Landes mit relativ warmen Wasser und sorgt somit für mildes Wetter auf der Insel im Nordatlantik.

In den Wintermonaten liegen die Durchschnittstemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und Schnee ist besonders im südlichen Teil des Landes eher selten. Die Niederschlagsmenge ist über das gesamte Jahr gesehen recht konstant und beträgt im Durchschnitt etwa 50 bis 90 Millimeter pro Monat; auf dem großen Gletscher Vatnajökull im Südosten sind sie jedoch deutlich höher und in den Hochebenen im Norden wesentlich niedriger. Der meiste Niederschlag fällt in den Monaten November bis Januar; am wenigsten regnet es zwischen Juni und August. In den Sommermonaten ist es auf Island mit Durchschnittstemperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius eher kühl. Vereinzelt werden aber auch Temperaturen von über 20 Grad Celsius erzielt. Die beste Reisezeit für Island ist, am Wetter gemessen, in den Sommermonaten. Zudem kann es aufgrund der Niederschlagsmengen in den Wintermonaten besonders auf unbefestigten Straßen zu Überschwemmungen kommen. Es gibt auch Straßen, die im Winter wegen der Wetterlage nicht passierbar sind.

In den vergangenen Jahren wurde ein leichter Anstieg der Durchschnittstemperaturen gemessen, was auf die globale Erwärmung zurückgeführt wird. Dieses Phänomen wird besonders an den Gletschern Islands deutlich: einige Gletscherzungen ziehen sich zurück und teilweise verschwinden kleinere Gletscher sogar vollständig.

Es gibt einen Spruch, der das isländische Wetter bestens beschreibt: „Wenn dir das Wetter auf Island nicht passt, so warte eine kurze Weile, dann hast du ein anderes.“ Dieser Satz gibt sehr treffend die Unbeständigkeit der isländischen Wetterverhältnisse wieder, da das Wetter auf der Insel innerhalb kürzester Zeit umschlagen kann. Manche behaupten sogar, dass man an einem Tag auf der “Insel aus Feuer und Eis”, wie man das Land auch nennt, alle vier Jahreszeiten erleben kann. Wetterextreme jedweder Art sind zur Hauptreisezeit jedoch eher ungewöhnlich. Dennoch sollten Reisende auf Island, besonders wenn sie sich abseits der Städte oder der größeren Ortschaften aufhalten, gut ausgerüstet und für Wetterumschwünge gewappnet sein.